Schon die Römer schätzten Lavendel in ihren Badehäusern. Das Lavendelöl ist nicht nur bei Bienen sehr beliebt, sondern auch bei uns Menschen. Schon im Mittelalter nutzten die Menschen wie Hildegard von Bingen die Kraft des Lavendels. Das Lavendel auch auf die Psyche wirkt ist bereits seit dem 15 Jahrhundert bekannt.
Lavendelöl: Wirkung und Anwendung bei seelischen und körperlichen Beschwerden
Lavendelöl ist das ätherische Öl der Lavendelpflanze, mit vielen Einsatzmöglichkeiten. Es hat eine scheinbar paradoxe Wirkung – es kann anregen und entspannen, bei Abgeschlagenheit erfrischen und bei Stress beruhigen. Im körperlichen Bereich wirkt es antiseptisch, wundheilend, schmerzlindernd und durchblutungsfördernd.
Die Anwendungsbereiche von Lavendelöl sind aber noch viel grösser:
Bei Husten und Bronchitis hilft ein Lavendelöl-Wickel. Dazu einfach zwei bis drei Tropfen Lavendelöl mit einem Esslöffel Basisöl mischen und auf einem Tuch verteilen. Das Tuch kurz erwärmen und dann auf die Brust legen. Mit einem Schal fixieren und zwei Stunden wirken lassen.
Trage bei Kopfschmerzen ein paar Tropfen auf die Stirn und Schläfen auf. Die krampflösende Wirkung kann bei Spannungskopfschmerzen lindernd wirken.
Gegen Schlafstörungen hilft ein Kopfkissenspray aus 100ml destilliertem Wasser, 50ml Alkohol und 10 Tropfen Lavendelöl.
Bei Insektenstichen hilft ein Tropfen Lavendelöl gegen Juckreiz. Bei niedrigem Blutdruck bringt ein Vollbad mit dem Zusatz von Lavendelöl Erfrischung und Anregung.
Als Massageöl angewandt, ist es besonders wirkungsvoll bei Magen- und Darmbeschwerden. Massiere dazu mit dem Öl den Bauch im Uhrzeigersinn.
Bei Verspannungen und rheumatischen Beschwerden kannst du die betroffenen Bereiche mit Lavendelöl einreiben.
In der Schwangerschaft kannst du deinen Bauch mit Lavendelöl einreiben, um Juckreiz, Nabelschmerzen und Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.
Reines ätherisches Lavendelöl kannst du zum Beispiel hier kaufen oder im Reformhaus. Es handelt sich hierbei um hochkonzentriertes Öl, das mithilfe von Wasserdampfdestillation hergestellt wird. Verwende dieses Öl nur verdünnt mit einem anderen Basisöl, wie Sonnenblumen- oder Jojobaöl.
Wichtig: Wenn du zu Allergien neigst, führe vor der Anwendung von ätherischem Öl einen Verträglichkeitstest durch. Gib dazu einen Tropfen des Öls auf deinen Unterarm. Wenn nach 48 Stunden keine allergische Reaktion auftritt, kannst du das Öl verwenden.
Die Lavendelpflanze: Anbau und Wissenswertes
Der angenehm duftende Lavendel gehört zur Familie der Lippenblütler. Du erkennst ihn leicht an seinem charakteristischen Duft. Da er eine wärmeliebende Pflanze ist, wächst er in unseren Breitengraden nur selten wild.
Der Echte Lavendel (Lavandula officinalis, angustifolio oder vera), der zu Heilzwecken angebaut wird, ist hauptsächlich in der Provence zuhause. Du kannst Lavendel aber problemlos im Garten oder Balkonkasten selbst ziehen, denn die Pflanze ist sehr genügsam und braucht keine besondere Pflege. Er arrangiert sich mit hohen Temperaturen und Trockenheit genauso gut wie mit viel Feuchtigkeit.
Das Kraut und die Blüten der Lavendelpflanze werden bei sonnigem und trocknem Wetter geerntet und im Schatten getrocknet. Die Pflanzenteile lassen sich vielfältig verwenden.
Du kannst aus Lavendel Teemischungen herstellen. Oder wie ich es gerne mache: getrocknete Lavendelblüten aus dem Garten in ein Baumwollsäckchen füllen und zu deiner Wäsche legen oder selbst Lavendelöl herstellen.
Rezept für selbstgemachtes Lavendelöl:
Lavendelöl kannst du leicht selbst machen. Für ein selbstgemachtes Lavendelöl brauchst du nur zwei Zutaten:
- 1 Handvoll Lavendelblüten
- 1/2 l Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl)
Übergieße die Lavendelblüten mit dem Pflanzenöl und fülle die Mischung in eine leere Glasflasche (kein Plastik). Verschließe die Flasche gut und lasse sie drei bis vier Wochen an einem sonnigen Platz zum Beispiel die Fensterbank stehen. Dann filtere den Inhalt ab.
Das Öl ist sehr gut zum Einreiben oder als Badezusatz geeignet.
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