Calendula officinalis L. oder umgangssprachlich Ringelblume wurde vermutlich bereits im 12 Jahrhundert als Heilpflanze genutzt und kultiviert. Die bekannte Abtissin Hildegars von Bingen widmete der unter dem Namen Ringula oder Ringele genannt in ihrem Werk «Physica» einen Eintrag und beschrieb ihre Wohltuenden Eigenschaften zur Entgiftung, Förderung der Verdauung und ihren Einsatz bei Hautkrankheiten.
Die Blüten der Ringelblume (Calendulae flos) werden für Teeaufgüsse zum Trinken, als Spül- oder Gurgellösung oder zur äußerlichen Anwendung als feuchte Umschläge genutzt. Das weitere Verarbeitungs- und Darreichungsspektrum der Calendula reicht von Salben über medizinische Körperpflegeprodukte bis hin zu Kosmetika.
Herkunft, Verbreitung und Aussehen der Calendula
Vermutlich stammt die Ringelblume aus dem Mittelmeerraum, als Zier- und Heilpflanze hat sie sich aber inzwischen fast weltweit verbreitet. Calendula ist abgeleitet vom lateinischen calendae, dem ersten Tag des Monats. Dafür gibt es 2 mögliche Deutungen. Einerseits blühen die Pflanzen an vielen calendis: Man kann die schönen und kräftig gelb-orangenen Blüten den ganzen Sommer über bewundern - von Juli bis Oktober.
Andererseits geben die Ringelblumen den Lauf der Sonne wieder – ganz wie ein Kalender: Die Blüten öffnen sich bei Sonnenaufgang und schließen sich bei Sonnenuntergang. Officinalis im wissenschaftlichen Namen der Ringelblume deutet auf die traditionelle medizinische Verwendung dieser Pflanzenart hin. Der Name Ringelblume selbst bezieht sich auf die ringförmig gewundenen Samen.
Inhaltsstoffe der Ringelblume
Zu den Inhaltsstoffen gehören Triterpensaponine, Flavonoide und Carotinoide. Calendula hat wundheilungsfördernde, antimikrobielle, antioxidative und entzündungshemmende Eigenschaften. Zu den möglichen unerwünschten Wirkungen gehören allergische Reaktionen. Die Blüten der Ringelblumen weisen zudem eine keimabtötende Wirkung auf. So sind sie ein gutes Mittel bei Entzündungen der Schleimhaut in Mund und Rachen sowie in der Wundheilung.
Für die heilende Wirkung der Ringelblume sind vor allem folgende Inhaltsstoffe verantwortlich:
- Allantoin: Dieser Stoff in der Ringelblume sorgt für Regeneration und Erneuerung der Zellen, etwa bei der Wundheilung, und hat darüber hinaus feuchtigkeitsspendende, glättende und antioxidative Effekte.
- Calendulin: Der Bitterstoff Calendulin gibt der Ringelblume nicht nur ihren botanischen Namen Calendula officinalis, sondern pflegt und regeneriert die Haut, beruhigt Irritationen und wirkt schmerzlindernd.
- Flavonoide: Sekundäre Pflanzenstoffe, so genannte Flavonoide, sind leistungsstarke Antioxidantien, die den Organismus vor „freien Radikalen“ schützen und so die körpereigene Immunabwehr und die Erneuerung der Zellen stützen.
- Carotinoide: Auch Carotinoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, deren primäre Aufgabe es ist, die Zellen gegen aggressive Sauerstoffverbindungen zu verteidigen. Das Beta-Carotin, das den Blütenblättern der Ringelblume ihre Farbe verleiht, wird im Körper zu Vitamin A umgewandelt, welches wiederum die Spannkraft der Haut erhält und ihre Talgproduktion reguliert.
Die Ringelblume in der Kosmetik
Ringelblumen, im Englischen als Marigold bekannt, finden bei der natürlichen Behandlung zahlreicher Hautprobleme Anwendung. Man setzt Cremes, Salben, Seifen und Öle zur Hautpflege und zur Wundheilung ein, die ätherischen Öle der Blütenblätter wirken auch gegen Viren, Bakterien und Pilze.
Ein bekanntes Hausmittel ist die Ringelblumensalbe, ein Balsam auf Fettbasis mit den Blütenblättern der Ringelblume. Beliebt ist die Ringelblume ausserdem im Bereich der Babypflege, wo sie aufgrund ihrer sanft heilenden Eigenschaften geschätzt und in Reinigungslotionen, Pflegeöle oder Badezusätze gemischt wird.
Ringelblume: Wirkung für Haut, Körper und Haare
Von allen Heilkräutern und Blüten gehört die Ringelblume zu den stärksten naturkosmetischen „Hautheilern“. Ihre Wirkstoffe sollen das Gewebe stärken – weshalb man in der Wundheilung oder bei Hauterkrankungen auf ihre Blüten schwört.
- Ringelblume wirkt intensiv pflegend auf trockene, empfindliche Haut und kann sogar raue, rissige Stellen „reparieren“.
- Sie fördert und verbessert die Wundheilung und unterstützt die Neubildung des Hautgewebes.
- Bei chronischen Ekzemen, unreiner Haut, Pickeln oder Warzen schafft eine Salbe oder Creme aus der Ringelblume Abhilfe.
- Aufgrund seiner heilungsfördernden und antibakteriellen Eigenschaften hilft Ringelblumenöl bei akutem Sonnenbrand.
- Besenreiser, Krampfadern und andere unerwünschte Hauterscheinungen lassen sich durch Ringelblumenextrakt vermindern.
- Die schützenden, heilenden und regenerierenden Qualitäten machen Balsam und Öl aus der Ringelblume zu beliebten Produkten in der Babypflege.
- Ringelblumencreme oder -salbe wirkt entzündungshemmend, abschwellend und schmerzlindernd und verstärkt bei lokaler Anwendung die Durchblutung.
- Die Calendula wirkt stark antioxidativ, das schützt das menschliche Organsystem vor zellschädigenden Angreifern und Erregern.
Die Ringelblume gehört für mich quasi zur Grundausstattung. Ich verwende sie häufig und immer wider gerne in meinen handgenachten Produkte.