Wirkung und Anwendung für Haut und Haar
Avocadoöl dient nicht nur zur Verfeinerung von Speisen – auch als Pflegemittel für Haut und Haare leistet es überzeugende Wirkung. Erfahre hier alles über die Wirkungs- und Anwendungsweise des beliebten Öls.
Gewinnung von Avocadoöl
Die Basis für die Gewinnung des Öls ist das Fruchtfleisch der Avocado, die auch als "Fettfrucht" bezeichnet wird. Bei ihr handelt es sich trotz des großen Steins um eine Beerenfrucht. Die Avocado selbst stammt ursprünglich aus Zentralamerika, wo sie am Avocadobaum wächst. Mittlerweile ist der Baum vor allem in den südlichen USA, in Südafrika und im Mittelmeerraum zu finden. Vor der Gewinnung von Avocadoöl muss die Frucht gepflückt werden und anschließend nachreifen.
Mithilfe geeigneter Methoden wird das Fett von den übrigen Bestandteilen der Frucht getrennt, wobei auch eine Raffination genutzt wird. Das Ergebnis ist zunächst ein grünes Öl mit einem sanften Geschmack, das sich nach dem Raffinieren in eine gelbliche Flüssigkeit verwandelt.
Avocadoöl: Inhaltsstoffe und Wirkung
Zu 70 Prozent besteht Avocadoöl aus ungesättigten Fettsäuren plus 15 Prozent mehrfach ungesättigter Fettsäuren. Darin vertreten sind Ölsäure, Linolsäure und Palmitoleinsäure. Dazu befinden sich Vitamin A, D und E in dem Öl. Wird Avocadoöl über das Essen aufgenommen, freut sich der Körper über den hohen Anteil ungesättigter Fettsäuren und die Extraportion Vitamine.
Bei einer Anwendung auf der Haut spendet Avocadoöl viel Feuchtigkeit und ist somit gerade bei trockener, schuppiger und empfindlicher Haut eine wohltuende Pflege – und das, ohne eine Fettschicht auf der Haut zu hinterlassen! Der Gehalt von Phystosterinen sorgt dafür, dass sich das Öl gut verteilen lässt und schnell einzieht. Auch bei Neurodermitis, Schuppenflechte oder Sonnenbrand kann das Öl zur Besserung beitragen.
Das Öl aus der Avocado enthält zahlreiche gesunde Wirkstoffe. Einige davon sorgen für einen strahlenden Teint. Neben den ungesättigten Fettsäuren, die für mehr Feuchtigkeit in der Haut sorgen, pflegen vor allem die im Avocadoöl enthaltenen Vitamine die Haut.
- Die fettlöslichen Vitamine A, D und E regen die Zellproduktion an und helfen den Hautzellen, sich zu regenerieren.
- Avocadoöl hat den großen Vorteil bei der Hautpflege, dass es schnell einzieht und nicht fettet. Grund dafür ist die Palmitoleinsäure, eine Omega-7-Fettsäure, die auch Bestandteil der hauteigenen Lipide ist.
- Leiden Sie unter trockener oder spröder Haut, wird diese mit dem Öl der Avocado geschmeidig und gestrafft.
- Auch entzündete oder von Akne geplagte Haut profitiert von den gesunden Eigenschaften des Öls. Es kann sogar zur Hautpflege bei Neurodermitis hilfreich sein.
Avocadoöl: Anwendung
Gerade empfindliche Hauttypen profitieren von dem pflegenden Öl. Avocadoöl kann pur angewendet werden und wird direkt auf die trockenen oder juckenden Stellen aufgetragen. Dabei sollte die Behandlung regelmäßig stattfinden. Natürlich lassen sich auch herkömmliche Pflegeprodukte wie zum Beispiel die Bodylotion mit ein paar Tropfen des Öls versetzen und dann anwenden.
Für eine Anwendung im Gesicht wird etwas Avocadoöl nach der Reinigung mit leichtem Druck einmassiert. Nur bei Mischhaut und normaler Haut, solltest du das Öl nicht allzu oft anwenden. Auch als Reinigungsmittel kannst du von dem Öl Gebrauch machen und ein paar Tropfen auf ein feuchtes Wattepad oder Schwämmchen geben und sanft dein Gesicht damit reinigen.
Zur Reduktion von Altersflecken sollte das Avocadoöl zweimal pro Tag in die jeweiligen Hautstellen einmassiert werden. Etwas Essig oder Zitronensaft oder gar Zwiebelsaft verstärkt die Wirkung (Achtung: Solltest du empfindliche Haut haben, eignet sich dieses Mittel nur bedingt, da die Säuren die Haut schädigen könnten). Nach einer Rasur kann das Avocadoöl großflächig einmassiert werden und beruhigt so die beanspruchte Haut.
Um Hornhaut loszuwerden, sind Melkfett und Avocadoöl ein unschlagbares Duo. Reibe deine Füße zuerst mit etwas Melkfett und anschließend mit dem Öl ein. Ziehe daraufhin Baumwollsocken an und lasse alles über Nacht einwirken. Die Hornhautschicht quillt dadurch auf und lässt sich anschließend besser abtragen.
Für die Haare bietet sich eine intensive Haarkur an, indem das Avocadoöl pur in das Haar einmassiert wird. Nach einer Einwirkzeit von mehreren Stunden (am besten über Nacht – Plastikhaube aufsetzen!) wäschst du das Haar gründlich mit Shampoo. Du kannst natürlich auch eine Haarmaske herstellen, indem 2 Esslöffel des Öls mit jeweils 2 Esslöffeln Sonnenblumenöl und Olivenöl vermischt werden. Rühre dazu noch ein paar Spritzer Zitronensaft unter, vermenge alles gut und massiere die Maske in die Haare ein. Anschließend die Masse bis zu einer halben Stunde wirken lassen! Danach wird das Haar mit warmem Wasser durchgespült.
Avocadoöl: Kritik
Obwohl Avocadoöl viele gesundheitsfördernde Eigenschaften aufweist, gibt es gute Gründe, es nicht zu kaufen: Avocados haben eine problematische Ökobilanz. Zum einen haben sie lange, CO2-intensive Transportwege hinter sich, bis sie in Deutschland ankommen. Aber auch ihr Anbau ist problematisch: Avocados brauchen zum Wachsen viel Sonne, weshalb sie vor allem in trockenen Gebieten angebaut werden. Gleichzeitig benötigen die Früchte sehr viel Wasser, nämlich Zeit online zufolge etwa 1000 Liter für ein Kilogramm. Das entspricht sieben vollen Badewannen. Die Plantagen werden oft mit hochgepumptem Grundwasser bewässert, welches dann wieder an anderer Stelle fehlt. Dürre und Bodenerosion sind die Folgen.
Ein weiterer Nachteil von Avocados: Sie sorgen in ihren Herkunftsländern für soziale Probleme. In Mexiko, dem Hauptanbaugebiet für Avocados, werden laut Zeit online jedes Jahr bis zu 4000 Hektar Wald illegal gerodet, um für lukrative Avocadoplantagen Platz zu schaffen. Oft ist in diese Geschäfte die mexikanische Drogenmafia involviert. Sie nimmt Kleinbauern gewaltsam ihr Land weg und verkauft die Ernte an Händler in Europa.
Achte deshalb beim Kauf auf Nachhaltige Produkte und die Herkunft.